Heckenwanderung der Lehrkräfte

"Vorm Holler ziagst an Huat"

Heckenwanderung der Lehrkräfte

An einem herrlichen, sonnigen Herbsttag starteten die Lehrkräfte der Grundschule zu einer Heckenwanderung in Wörnstorf. Kräuterpädagogin Karin Finsterer erklärte sich mit Waltraud Maulberger bereit, eine Führung zu diesem Thema anzubieten.

Gemeinsam wanderte die Gruppe auf dem Gemeindegebiet zur Streuobstwiese und informierte sich über die Merkmale bestimmter Sträucher, über die Art der Zubereitung und ihre Wirkung auf den menschlichen Körper. Karin Finsterer betonte, dass die Schulmedizin wichtig ist und bestimmte Beeren den Heilungsprozess begleiten können.

Finsterer unterschied Beeren nach warmen und kalten Farben. Rote oder gelbe Früchte machen warm z.B. als Tee bei einer Erkältung. Dunkelblaue Beeren entziehen dem Körper Wärme bei Fieber. Schwarze und bittere Beeren sind meist giftig.

„Vorm Holler ziagst an Huat!“ Viel zu erzählen gab es über den Holunderstrauch. In früheren Zeiten spielte der Holunderstrauch eine wichtige Rolle. Er vertrieb die „Hausgeister“ und ersetzte die Apotheke. Die dunkelblauen Beeren enthalten viel Vitamin C, stärken den Kreislauf und senken den Blutdruck. Die Bitterstoffe sind gut für Leber und Galle. Aus den Beeren kann man Hollersaft, Gelee und Schnaps machen. Im Frühjahr schmeckt der Holundersirup aus den Holunderblüten. Holundertee mit Lindenblüten wirkt schweißtreibend und senkt das Fieber. Verwechseln kann man ihn mit dem Attich, der jedoch keine Staude und nicht verträglich ist.

Auch viele andere Wildbeeren können gut verarbeitet werden, schmecken gut und haben eine gesunde Wirkung auf den Körper:

* die rote Hagebutte als Vitamin C reiche Frucht,

* die roten Beeren des Weißdornstrauches, die das Herz stärken und den Blutdruck senken,

* die Bitterstoffe der gekochten roten Vogelbeeren, die gut für die Leber und Galle sind,

* und der Saft der dunkelblauen Schlehen als Aufbaustoff für den Körper.

Auch giftige Beeren wie das Pfaffenhütchen mit seiner pinkroten Farbe und der Liguster mit seinen bitteren und dunkelschwarzen Beeren wurden entdeckt.  

In der urigen Hütte der Familie Maulberger überraschte die Lehrer ein selbstgemachter Wildbeerenzauber mit verschiedenen Marmeladen, herben Fruchtaufstrichen zu Käse und guten Likören.

Ein großes Dankeschön gilt Karin Finsterer und Waltraud Maulberger für den informativen Nachmittag, für die Gastfreundschaft und das hervorragende Büfett, hinter dem viel Arbeit und Vorbereitung steckt.